Rückläufige Vorproduktkosten beendeten im Mai 2024 den Aufwärtstrend, den die Preise für Styrolkunststoffe in den drei Monaten zuvor verzeichnet hatten. Allerdings gaben die Notierungen in der Regel nicht ganz so stark nach wie die Styrol-Referenz (-111 EUR/t), da die Anbieter vor allem in der ersten Monatshälfte einen Teil der Kostenreduktion einbehalten konnten. In der zweiten Monatshälfte näherten sich die Preissenkungen hingegen mehr und mehr an den Styrol-Abschlag an. In Einzelfällen gingen die Preisrücknahmen auch darüber hinaus.
Ähnlich zeigte sich das Bild bei ABS: Die in der Summe rückläufigen Kompositkosten (SM: -111 EUR/t, Butadien: +45 EUR/t, ACN: -4 EUR/t) gaben die Richtung vor, und bei ABS-Extrusionsmaterialien mit einer gewissen Varianz auch die Höhe der Abschläge von meist 50 bis 70 EUR/t. Bei ABS Spritzguss und ABS coloriert fielen die Preisrücknahmen hingegen oft etwas niedriger aus, weil hier der Einfluss von Importen sowie von den Distributeuren, die die vorangegangenen Preissteigerungen auch nicht eins zu eins weitergegeben haben, zum Tragen kam.
Im Juni werden die Preise der Styrolkunststoffe voraussichtlich weiter nachgeben. Denn die Styrol-Referenz gab im Q2-Endmonat erneut nach (-30 EUR/t), und angesichts der schwachen Nachfrage werden die Verarbeiter wohl auf leichte Abschläge drängen. Bei ABS könnte es derweil auf den Rollover oder minimale Rücknahmen hinauslaufen, da hier die Kompositkosten (SM: -30 EUR/t; Butadien: +25 EUR/t; ACN: -40 EUR/t) nur in geringem ähnlichem Umfang (-15 EUR/t) nach unten gingen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.